Samstag, 20 April 2024
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Wortschatz

Zum Kommunizieren braucht man Wortschatz

Kommunikation, die sich wie im realen Leben an Gesprächsanlässen und Themen orientiert, spielt in den traditionellen Lehrmodellen der Schulen eine gringe Rolle.

Deshalb fehlt oft auch der Anreiz, etwa durch ein Gespräch eine Lösung zu finden oder ein persönliches Erlebnis mitzuteilen, denn die mit der Sprache transportierten Inhalte werden zugunsten der Form in den Hintergrund gedrängt. Auf das Üben von Sprachregeln wird deshalb bei dem hier zugrunde liegenden Unterrichtskonzept nur so viel Zeit aufgewendet, wie für den kommunikativen Zweck erforderlich ist.

Fremdsprachenlerner, insbesondere Schüler und Schülerinnen aber auch Erwachsene haben vielfach ein falsches Verständnis von Vokabeln, da das Lernen von Vokabeln lediglich angesichts von Vokabeltests stattfindet.

Betrachtet man die gängige Praxis der heute noch geführten Vokabelhefte, dann sind diese im "Zwei-Spaltenformat" organisiert, worin dann die einzelnen Vokabeln mit ihren Übersetzungen chronologisch im Laufe des Schuljahres bzw. des Sprachunterrichts aufgeschrieben werden. Mit zunehmender Dauer im Lernprozess nehmen diese Aufschriebe im Umfang  zu und führen immer weniger lernenswerte Wörter auf. Sie verkommen sozusagen  zu einem Vokabelfriedhof und die Wortschatzarbeit wird bereits im Keim erstickt.

Das Kommunikative Potential von Wortschatz wird angesichts  dieser Sichtweise nicht richtig erkannt. Notwendige Voraussetzung für richtiges Schreiben und Sprechen ist aber die Kenntnis typischer Wortverbindungen. Bei dem hier zugrundeliegenden Online-Konzept wird deshalb dem Wortschatz eine größere Beachtung geschenkt als dem Erwerb grammatikalischer Strukturen und ihren Regeln. Mit dieser Vorgehensweise werden zwei Ziele erreicht,

  • einmal die Erweiterung des fremdsprachlichen mentalen Lexikons sowie

  • das Erwerben der Kompetenz, die Sprache in größeren Einheiten zusammenhängender Wörter zu organisieren und wahrzunehmen.
Für den Lerner bzw. die Lernerin erschließt sich daraus ein weiterer Vorteil, nämlich ein von Toleranz geprägter Umgang mit Fehlern.

Die kommunikative Kompetenz ist folglich das oberste Lernziel zu deren Erreichung der Wortschatz eine zentrale Rolle spielt. Denn sprachbezogenes Einprägen von Wörtern und Wendungen sowie ihrem Umfeld - d.h. von gebrauchsfertigen Redeteilen - ist bei einem auf wenige Wochenstunden begrenzten schulischen Sprachunterricht ein wesentliches Mittel zum Spracherwerb. Die zuvor beschriebene Lücke im schulischen Sprachunterricht kann mit den Methoden dieses Online-Konzeptes geschlossen werden. Die auf diesem Konzept basierenden Online-Sprachkurse eignen sich somit auch als Ergänzung zum schulischen Sprachunterricht.

Wie kommen die Wörter ins Gehirn?

Wörter haben immer andere Wörter, deren Gesellschaft sie suchen und mit denen sie häufig auftreten. Führt man sich diese Kontextabhängigkeit vor Augen, so wird deutlich, dass es beim Erwerb einer fremden Sprache es nicht  darum gehen kann, Einzelwörter zu lernen.

Die Aneignung eines Wortes , das ja selbst vieldimensionale  Aspekte hat, wie

  • Lautung, Betonung, morphologische Veränderung, soziale- emotionale Bedeutungseinfärbung usw.
ist folglich nie ein linearer Prozess eines einfachen Input-Output-Geschehens. Dieser Sachverhalt wird deutlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, das Worte sperrig sein können oder manchmal in einem anderen Kontext ihren Bedeutungsgehalt ändern bzw. in Verbindung mit anderen Worten auftreten. Worte tragen also Botschaften von einem Menschen zum anderen und stehen deshalb im Zentrum der Kommunikation. Einer der Hauptunterschiede zwischen dem Erwerb der Muttersprache und den Lernprozessen im Klassenzimmer ist bei der Erforschung des mentalen Lexikons deutlich geworden.
  • Während Sprachlerner oft einzelne Wörter notieren und lernen, speichert das mentale Lexikon im Gehirn auch Wendungen ab die aus mehreren Wörtern bestehen.

  • Am Beispiel der englischen Muttersprache wären dies "not yet", "by the way", "see you later" oder "see what you mean..." usw. . Diese Teilsätze oder Wendungen sind im Gehirn des Muttersprachlers fest verdrahtet.
Die Methode dieser Online-Sprachkurse legt also mehr Wert auf systematische Wortschatzarbeit. Darunter ist nun nicht zu verstehen, dass der Lerner oder die Lernerin  eine größere Menge  an Vokabeln bewältigen sollen. Der Kern dieser Methode besteht darin, mit Verbindungen aus mehreren Wörtern - sogenannte Chunks - zu arbeiten, ohne diese zunächst zu analysieren. Diese Verbindungen aus mehreren Wörtern wird in der Sprachwissenschaft als Lexikalische Einheit bezeichnet.

Durch diese Methode lassen sich dann in Gesprächsanlässen, Wendungen und Satzteile - die häufig wiederkehren - abrufen. Das bedeutet im Kommunikationsprozess eine entscheidende Zeitersparnis, wenn man bedenkt, wie blitzschnell wir Botschaften formulieren oder entschlüsseln müssen, um den Gesprächsfluss aufrecht zu halten. Diese Vorgehensweise entspricht genau derjenigen von Kindern beim Erlernen ihrer Muttersprache.


Erkenntnisse aus der Hirnforschung

Neurobiologische Befunde bestätigen die bisherige Annahme, dass konkrete Inhalte, hier bezogen auf lexikalische Einheiten, in unserem Gehirn während der Wahrnehmung und Einspeicherung vernetzt werden bzw. sind. Es bilden sich mentale Strukturen, in denen diese Einheiten multimodal verankert sind und so vielfältige Verknüpfungswege bilden.

Die so gebildete Redundanz des zu erlernenden Wortschatzes wirkt sich nicht nur auf die Robustheit des Lernvorganges, sondern auch auf die Anwendung des Gelernten  und somit auf die Abrufgeschwindigkeit des Wortschatzes aus. Durch die Einbettung von Wörtern in situative Kontexte entstehen durch das Wortumfeld lexikalische Einheiten mit emotionalen Bezügen. So werden im mentalen Lexikon neue Verbindungen zwischen den Wörtern geschaffen. Je mehr Verbindungen zu einem Wort gelernt werden, desto leichter kann der gelernte Wortschatz memoriert und abgerufen werden. Je mehr Einträge im mentalen Lexikon wiederum vorhanden sind , desto mehr Verbindungen können beim Erwerb neuer Wörter gemacht werden. Auf diese Weise werden die Einträge des mentalen Lexikons miteinander vernetzt und der Wortschatzerwerb wird somit erleichtert und gefördert.

Das verstehen solcher Prozesse, führt aus neurolinguistischer Sicht dazu, dass lexikalische, grammatikalische und sprachliche Fähigkeiten so am leichtesten erworben und im Gedächtnis verankert werden. Die Verankerung wird dadurch bedingt, da sich situative Kontexte und reale Handlungen über multimodale Bezüge aufeinander bezogene Hirnaktivitäten  auslösen, die sich positiv auf Einspeicherungs- Gedächtnis- und Abrufprozesse auswirken.

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