Immer häufiger werden computergestützte Prüfungen in vielen Bereichen des Bildungswesens eingesetzt: Im Schulunterricht, in Semesterabschlußprüfungen an den Hochschulen, in Zertifizierungsprüfungen in der beruflichen Weiterbildung usw. Daher bieten nahezu alle gängigen Lernplattformen (z.B. WebCT, Clix, Moodle, ILIAS) Module zur Durchführung web-basierter Prüfungen an. Da eKlausuren eine juristische Bedeutung zukommt, sind die Sicherheitsanforderungen an ein elektronisches Prüfungssystem in Bezug auf die Ausfall- und Betrugssicherheit entsprechend hoch

An vielen Lehrinstituten werden bestehende eLearning Infrastrukturen zur Durchführung web-basierter Prüfungen genutzt. Da sowohl vorinstallierte Betriebssysteme wie auch die Standardbrowser den Sicherheitsansprüchen nicht genügen, werden häufig sogenannte Secure-Browser-Systeme eingesetzt. Diese Systeme schränken das Betriebssystem zur Laufzeit der Klausur ein und stellen einen abgesicherten Browser zur Verfügung.

Der AKI wird so ein Secure-Browser-System bei den Online Prüfungen zum Informationsspezialisten, den Prüfungen zum eLearning Manager und bei der geplanten Online Weiterbildung "Strahlenschutz für Mediziner einsetzen. Mit dem Einsatz eines solchen Systems, wurde der Problematik Rechnung getragen, wie sie sich aus der Verwendung von Rechnerpools mit vorinstalliertem Standardbrowser bei der Durchführung von eKlausuren ergibt. Diese Problematik ist vor allem bei Volkshochschulen, Weiterbildungsinstitutionen und den Hochschulen vorhanden, die über solche Rechnerpools verfügen.

Zum einen bietet ein offener und ungeschützter Arbeitsrechner dem Prüfling oftmals Möglichkeiten, in betrügerischer Absicht neben dem Browser noch andere Programme zu starten (z.B. Programme zum Austausch von Nachrichten mit anderen Prüflingen im gleichen Netzwerk).

Zum anderen zeigt sich die Sicherheitsproblematik bei der Nutzung eines Standard-Webbrowser durch die Möglichkeit, während der Klausur prüfungsrelevante Informationen aus dem Internet abzurufen. Um das Betriebssystem während der Klausur abzusichern, schaltet das Secure-Browser-Systeme den PC in einen sicheren Zustand und startet einen eigenen Browser im Vollbildmodus. Das System verbindet sich mit der vorkonfigurierten Startadresse, in unserem Anwendungsfall mit dem Test & Assessment von ILIAS.

Die Ausführung von Systembefehlen und anderen Programmen werden während der Klausur unterbunden. Der Browser läßt sich nur durch vordefinierte Tastatur-Kombinationen schließen. Durch Konfigurationseinstellungen lassen sich einzelne Navigationselemente ausblenden und unerwünschte Funktionstasten abfangen.Da das System keine Installation benötigt und sich ggf. auch von einem Wechseldatenträger starten läßt (z.B. USB-Stick oder CD-ROM), eignet es sich besonders gut für PCs, die auch für andere Zwecke genutzt werden und nur für die eKlausur in einen sicheren Modus versetzt werden sollen.

Da viele Weiterbildungseinrichtungen keine Räume mit speziell für Online-Prüfungen konfigurierten Rechnern zur Verfügung haben, ist es von besonderem Vorteil, daß das Secure-Browser-System ohne zusätzlichen administrativen Aufwand über das Netz auf beliebige Rechnerpools verteilt werden kann. Dies geschieht bspw. durch das gemeinsame Serverprofil eines Prüfungsaccounts, in dem nach der Anmeldung durch eine Verknüpfung im Autostart auf allen Rechnern automatisch aus dem Netz gestartet wird. Eine zusätzliche und aufwendige Überprüfung der eKlausur auf jedem Arbeitsrechner ist unnötig, da immer der gleiche Browser mit den benötigten Plugins genutzt wird, sodaß alle Klausurteilnehmer eine einheitliche Darstellung und ein verläßliches Verhalten der Webanwendung vorfinden.

Dieser Prüfungsmodus hinterläßt somit keinerlei Spuren, und nach der Klausur können die PCs wieder ohne Probleme in gewohnter Weise genutzt werden.

Zu diesem Thema kann in der Xing-Gruppe des AKI RP/Eifel diskutiert werden.